Weil die CIA Mordanschläge durchgeführt hat, um politische Ziele zu erreichen, unterscheidet sich der Auslandsgeheimdienst der USA nicht grundsätzlich von einer Terrororganisation wie der IRA (Irish Republican Army) oder der RAF (Rote Armee Fraktion), die auch Gewalt einsetzten, um politische Ziele zu erreichen. Dabei stützt sich der schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser auf sein neues Buch «Imperium USA».
In seinem Vortrag behandelt er die nachfolgenden bekannten Mordanschläge:
- 1) Die Ermordung von General Kassem Soleimani im Irak am 3. Januar 2020.
- 2) Die Ermordung von Banker Alfred Herrhausen in Deutschland 1989.
- 3) Die CIA-Mordanschläge auf Präsident Fidel Castro in Kuba 1961.
- 4) Die Ermordung von Premierminister Patrice Lumumba im Kongo 1961.
- 5) Die Ermordung von Präsident Diem in Südvietnam 1963.
- 5) Die Ermordung von Präsident Kennedy in den USA 1963.
- 6) Die Ermordung von General René Schneider in Chile 1970.
Der US-Amerikaner und Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) Noam Chomsky, einer der weltweit bekanntesten Intellektuellen und seit den 1960er Jahren einer der prominentesten Kritiker der US-amerikanischen Politik, bezeichnet die USA als »den führenden terroristischen Staat«. Diese Aussage ist wahr und gut fundiert.
Im November 1975 publizierte der US- Senat einen 350 Seiten langen brisanten Bericht und deckte die Mordanschläge der CIA auf. Das war damals eine Sensation und ein Skandal. Der Bericht wurde von einer aus elf Senatoren bestehenden Untersuchungskommission unter dem Vorsitz des mutigen demokratischen Senators Frank Church aus Idaho verfasst. Es war die gründlichste und ehrlichste Untersuchung zum Thema Mordanschläge, die der Senat je verfasst hatte. CIA-Agenten reisten danach nach Idaho und verhinderten, dass Senator Frank Church 1980 wiedergewählt wurde.
Die Mordanschläge der CIA sind ein klarer Verstoss gegen das UNO-Gewaltverbot. Denn das Gewaltverbot sagt klar und deutlich: Alle UNO-Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede Androhung oder Anwendung von Gewalt.
Videobeitrag
Quelle: Dr. Daniele Ganser, Schweiz
Filmlänge: 1 Stunden 17 Minuten
Veröffentlicht: 29.01.2020
Autoreninfo:
Daniele Ganser (* 29. August 1972 in Lugano) ist ein Schweizer Historiker, Friedensforscher und Publizist und leite das Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER). Er wurde mit seiner 2005 veröffentlichten Dissertation NATO-Geheimarmeen in Europa bekannt.
2015 erhielt er den Deutschen IQ-Preis, vergeben von Mensa in Deutschland e.V., dem Verein für hochbegabte Menschen. 2019 erhielt er den MIND AWARD für Bewusstsein, Bildung, Forschung, Kunst und Frieden sowie 2020 den Bautzner Friedenspreis und den Prosperity Award.